1921 bis 1925



1926

 

 

„Generalversammlung am Sonntag den 1. Mai 1926 abends 8 Uhr im Hotel Behrendt.

Tagesordnung:

1. Eröffnung der Versammlung

2. Verlesen der letzten Niederschrift

3. Kassenbericht

4. Wahl der Revisoren

5. Wahl für den ausscheidenden Ältermann Kähler

6. Scheibenzeiger und Trommelschläger

7. Schießausschuss

8. Heimatfest

Zu Punkt 1 Um 8 Uhr eröffnete der Ältermann, Herr Kähler die Versammlung und begrüßte die Anwesenden. Er teilte der Versammlung mit, daß der Patron der Zunft, Herr Bürgermeister Dr. Lorenz wegen eines Fußleidens an der Generalversammlung nicht erscheinen könne. Sodann gedachte Herr Kähler den durch Tod ausgeschiedenen Schützenbruder Adolf Soltmann und bat, das Andenken des dahingeschiedenen durch Erheben von den Sitzen zu ehren.

Zu Punkt 2 Nach Verlesen der letzten Niederschrift wurde beschlossen, wegen des Beitritts zum Landesschützenbund nochmals Beschluß zu fassen und den Punkt auf die nächste Tagesordnung zu setzen.

Zu Punkt 3 Herr Kähler erstellte den Kassenbericht.

  Die Einnahme betrug                   2646,74 Mark

  Die Ausgabe betrug                     2639,29 Mark

  Mithin verbleibt:                                    7,45 Mark

  Dazu Bankkonto                              471,52 Mark

  Der Kassenbestand:                       478,97 Mark

Die Rechnung war von den Revisoren Herrn Losehand und Tietz geprüft und für richtig befunden. Herrn Kähler wurde durch den Ältermann, Herrn Rothenhäuser Entlastung erteilt.

Zu Punkt 4 wurden die bisherigen Revisoren Losehand und Tietz einstimmig wiedergewählt.

Zu Punkt 5 Zum Ältermann wurde Herr Kähler einstimmig wiedergewählt.

Ein Wimpel „Gew. v. d. – Schützenschwestern am 5. Juli 1926“ wurde von den Schützenschwestern überreicht. Schützenschwestern nannten sich die Frauen, deren Männer (Schützenbrüder) verstorben waren. Dieser Wimpel war bei der Familie Arnold Freutel im Gespräch mit dem Schützenbruder Andreas Ulbricht ans Tageslicht gekommen.

Dieser  wurde der „Schützenzunft Neukalen von 1689 e. V.“ überreicht.

Neukalen, im Februar 2001.      Andreas Ulbricht

Zu Punkt 6 Man beschloß, die Annahme der Scheibenzeiger und Trommelschläger den Älterleuten zu überlassen.

Zu Punkt 7 In den Schießausschuss wurden gewählt die Herren: Hagen, Otto Stein, Klentzer, Reithe und Paul Rothenhäuser.

Zu Punkt 8 Bei der Abstimmung über die Musikfrage wurden:

  Für Bauerfeldt     -     40 Stimmen,

  Für Kottke           -     11 Stimmen abgegeben.

Sodann berichtete Herr Kähler noch eingehend über das Heimatfest.

Herr Losehand stellte den Antrag auf Abstimmung darüber, ob ein Kassierer eingestellt werden soll oder nicht. Die Abstimmung ergab:

  25 Stimmen für den Antrag und

  27 Stimmen gegen den Antrag.

Es verbleibt die Kassenführung in der bisherigen Weise.

    A. Kähler     E. Salchow     E. Rothenhäuser     Zingelmann

 

General – Versammlung am 23. Juli abends 8 ½ Uhr im Hotel Seemann.

Tagesordnung:

1. Budenmiete (Standgelder)

2. Unterschuß des Heimatfestes

3. Schützenball

4. Antrag der Älterleute, daß den gerechtfertigten Beschlüssen und Anordnung derselben unbedingt Folge zu leisten ist.

Der Patron der Zunft Herr Bürgermeister Dr. Lorenz eröffnete gegen 8 ¾ Uhr die zahlreich besuchte Versammlung und hieß die Anwesenden herzlich willkommen. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Patron der kürzlich verstorbenen Schützenbrüder Paul Behrendt und Paul Haase, die Versammlung ehrte das Andenken der Verstorbenen durch Erheben von den Sitzen.

Zu Punkt 1 der Tagesordnung verbleibt es bei den ursprünglichen festgesetzten Standgeldern. Den Rückständigen wird eine Frist von 4 Wochen eingeräumt. Sollte diese Frist ergebnislos verlaufen, so muß bedauerlicherweise der Klageweg beschritten werden.

Zu Punkt 2 Die von der Stadt bewilligten 300,- Mark sollen angefordert werden, der verbleibende Rest wird auf die Zunftkasse übernommen.

Zu Punkt 3 Der Schützenball soll stattfinden und wird das Nähere den Älterleuten überlassen.

Zu Punkt 4 findet die volle Zustimmung der Zunft.

    Dr. Lorenz     A. Kähler     Emil Rothenhäuser     Elsner“

 

Schützenkönig 1926 wurde Gustav Krüger (Ackersmann)   geb.: 07.05.1876   gest.: 03.12.1957

 

„Mittwoch, den 7. Juli:

Empfang der Gäste auf dem Bahnhof zu den Festtagen um 1 ¼ und 8 ¾ Uhr nachmittags.

Zapfenstreich und Begrüßung auf dem Marktplatz unter Mitwirkung des Gesangsverein „Liederkranz“.

 

Donnerstag, den 8. Juli:

      5 Uhr: Weckruf

      6 Uhr: Reveille

      7 Uhr: Antreten der Schützen vor dem Rathause

  7 ½ Uhr: Abholen der Fahnen, des Patrons, der Gäste und des Königs. Die Gäste versammeln sich im Hotel Behrend.

  9 ½ Uhr: Ausmarsch zum Gartsbruch. Beginn des Schießens um die Königswürde sowie auf die Festringscheibe. Allgemeine Festtafel und

                  Konzert.

  12 ½ bis 2 Uhr: Schießpause.

         4 bis 7 Uhr: Konzert

                  6 Uhr: Schluß des Schießens auf die Königsscheibe.

                  7 Uhr: Desgleichen auf die Festscheibe.

                  8 Uhr: Proklamierung des Königs und Gewinnverteilung.

                  9 Uhr: Einmarsch. Ball auf allen Sälen.

Freitag, den 9 Juli:

  5 ½ Uhr: Weckruf.

      6 Uhr: Reveille und Königsständchen.

  7 ½ Uhr: Antreten vor dem Rathause, Abholen der Fahnen, des Patrons, der Gäste und des Königs.

  9 ½ Uhr: Ausmarsch nach dem Gartsbruch. Beginn des Schießens auf die Festscheibe „Heimat“ (Fleckscheibe) und die Rindscheibe.

                 Allgemeine Festtafel und Konzert.

  12 ½ bis 2 Uhr: Schießpause.

        4 bis 7 Uhr: Konzert.

                 7 Uhr: Schluß des Schießens.

                 8 Uhr: Gewinnverteilung.

                 9 Uhr: Einmarsch. Ball auf allen Sälen.

Sonnabend, den 10. Juli:

      2 Uhr nachmittags: Ausflug nach der Friedrich – Franz – und Marienhöhe, dem Bataillenberg, sowie nach Salem.

  7 ½ Uhr abends: Vokal –und Instrumentalkonzert im Gartsbruch, ausgeführt von dem Musikkorps des III. Bat. Inf. – Regt. 5 unter Leitung des

                               Obermusikmeisters Fritz Bauerfeldt, Rostock (Musikfolge siehe unten)

Sonntag, den 11. Juli:

  9 ½  Uhr vormittags: Kirchgang.

       1 Uhr nachmittags: Großer Festumzug durch die Stadt zum Gartsbruch. Schießen nach Scheiben.

  Von 4 bis 7 Uhr: Konzert im Gartsbruch.

  9 Uhr abends: Gewinnverteilung. Ball auf allen Sälen.

 

Musikfolge

1. Teil

  1. „Prinz August – Grenadier 1806“ Armeemarsch Nr. 10

  2. Ouverture z. Op. Mignon  Thomas

  3. Ballade  „Prinz Eugen“, für Militärmusik bearbeitet     Högg 

  4. a) „Wenn der Lenz beginnt“ (Gemischter Chor)     Abt

      b) „Heimwärts“ (Gemischter Chor)     Heim

  5. a) „Der Mai ist gekommen“ (Männerchor)     Kuntze

      b) „Am Ort, wo meine Wiege stand“ (Männerchor)      P. Gaide

  6. „Aufforderung zum Tanz“, Rondo (M. v. Weber)

  7. Gr. Fantasie a. d. Op. „Der fliegende Holländer“     R. Wagner

  8. a) „Ach du klarblauer Himmel“ (Gemischter Chor)     Silcher

      b) „Sennerin“ (Gemischter Chor)     Volkslied

  9. a) „Freiheit und Vaterland“ (Männerchor)     Stuntz

      b) „Ich lag am Waldessaume“ (Männerchor)     B. Bradenberg

 

2.Teil

  10. Hymne und Triumphmarsch a. d. Op. „Aida“ Verdi

  11. Ouverture z.Op. „Die lustigen Weiber von Windsor“     Nicolai

  12. Rhapsodie über „ungarische Nationalmelodien“     Reindel

  13. „Geschichten a. d. Wiener Wald“     Walzer Joh. Strauß

  14. „O Deutschland hoch in Ehren!“ großes patriotisches Potpourri     Hannemann

Eintrittsgeld a Person 30 Pfg.

 

Trinkspruch der hiesigen Schützenzunft.

Mit Gunst. Es soll unser hochlöblicher Willkomm repräsendiret werden, woraus ein Jeder einen Ehrentrunk tun kann. (wer ihn austrinkt auf den Grund, wird einen 5 Spezier finden, und so seinen Schaden wieder nachkommen.)

Also mit Gunst, daß ich den hochlöblichen Willkomm sein Haupt entblöße, dies geschieht in Ehren und nicht in Unehren, also mit Gunst.

Mit Gunst, daß ich den hochlöblichen Willkomm anfasste, hochhebe, zu mir nehme und einen kräftigen Trunk daraus tue, der mir wohl bekommen möge, dies geschieht in Ehren und nicht in Unehren, also mit Gunst.

Mit Gunst, daß ich den hochlöblichen Willkomm wieder hinsetze, nachdem ich einen kräftigen Trunk daraus getan habe, der mir wohl bekommen ist. Dies geschieht in Ehren und nicht in Unehren, also mit Gunst.

Mit Gunst, daß ich dem hochlöblichen Willkomm sein Haupt wieder aufsetze, dies geschieht in Ehren und Nicht in Unehren, also mit Gunst.

    Neukalen, den 2.12.1926.                                                          A. Kähler     Ältermann.

 

Außerordentliche General – Versammlung am Mittwoch den 29. Dezember 1926 abend 8 Uhr im Lokale des Schützenbruders W. Tübbicke.

Tagesordnung:

1.Wahl eines Ältermannes.

2. Leichenwagen.

3. Unfallversicherung.

4. Zunftrechner.

Der Ältermann Kähler eröffnete die Versammlung und gedachte bevor in die Tagesordnung eingegangen wurde der in diesem Jahre verstorbenen Schützenbrüder Ältermann E. Salchow, Paul Radtmann und Albert Rothenhäuser. Das Andenken der Verstorbenen ehrte die Versammlung indem sie sich von den Sitzen erhoben.

Zu Punkt 1 Wahl eines Ältermannes wurden von den anwesenden 41 Schützenbrüdern 35 Stimmen für den Offizier Losehand, 4 Stimmen für den Schützenbruder Lück und 2 Stimmen für den Schützenbruder Stüdemann abgegeben. Somit ist der Schützenbruder Paul Losehand zum Ältermann gewählt. Derselbe nahm die Wahl an.

Zu Punkt 2 verlas der Ältermann Kähler das Angebotsschreiben Dette Güstrow vom 28. Nach längerer Aussprache wurde aus der Versammlung der Antrag gestellt, daß durch Stimmzettel festgestellt wird, ob ein neuer Wagen anzuschaffen oder der alte Wagen zu erneuern ist. Die Abstimmung „Ja“ ergab 35 Stimmen für Anschaffung eines neuen Wagens, d. h. des angebotenen Wagens aus Güstrow und „Nein“ Erneuerung unseres alten Wagen 13 Stimmen. Ferner soll eine Kommission, bestehend aus den Schützenbrüdern Ältermann Paul Losehand, Franz Meyer, Rosenstiel, Schacht und Wilken, morgen Donnerstag den 30. Dezember nach Güstrow fahren, um sich über den makellosen Zustand des Wagens zu versichern. Die Kommission kann unter den gegebenen Verhältnissen den Wagen sofort kaufen.

Zu Punkt 3 Unfallversicherung soll noch eine weitere Rückfrage an die Brandversicherungs- Gesellschaft der Mecklenburgischen Städte ergehen und wird der Beschluß zu diesem Punkt bis zur nächsten Generalversammlung zurückgestellt.

Zu Punkt 4 wird beschlossen geeignete Personen zur nächsten Generalversammlung namhaft zu machen, um dann zu diesem Antrag näher Stellung zu nehmen und wird somit bis dahin zurückgestellt.

Der Antrag des Schützenbruders Wilken, ob auch weiter das Auf- und Absetzen bei den Beerdigungen etwa verstorbener Mitglieder von uns aufgeführt werden soll, wird ebenfalls bis zur nächsten Generalversammlung zurückgestellt.

    A. Kähler     E. Rothenhäuser     P. Losehand     A. Lange“

 

 

1927

 

 

„Neukalen, den 3. Mai 1927.

General Versammlung am Dienstag den 3. Mai 1927 abends 8 Uhr im Saale des Schützenbruders P. Behrendt.

Tagesordnung:

1.Eröffnung der Versammlung.

2. Verlesen der letzten Niederschrift.

3. Kassenbericht.

4. Entlastung zur Kassenführung.

5. Wahl der Revisoren.

6. Wahl für den ausscheidenden Ältermann P. Losehand

7. Festumzug des Königschusses.

8. Musik.

9. Scheibenzeiger und Trommelschläger.

10. Unfallversicherung.

12. Wahl für den ausscheidenden Hauptmann H. Teßmann und den zum Ältermann gewählten Offizier P. Losehand.

13. Leichenwagen.

14. Kassenführer.

15. Sonstiges.

Zu 1 Um 8.30 Uhr eröffnete Herr Ältermann Kähler die Versammlung und begrüßte die zahlreich erschienenen Schützenbrüder. Er gedachte sodann der im verflossenen Jahre verstorbenen Mitglieder Fritz Mahns und Heinrich Lüders sen. Die Versammlung ehrte das Andenken der Verstorbenen durch Erheben von den Sitzen. Hierauf machte Herr Kähler die Mitteilung, daß der Patron der Zunft, der inzwischen zurückgetretene Bürgermeister Herr Dr. Lorenz, der Versammlung absichtlich fern geblieben ist; er hat gebeten, eine Abstimmung darüber vorzunehmen, ob das Patronat weiter von ihm ausgeübt werden soll oder nicht. Das Abstimmungsergebnis lautet: 

  24 Stimmen für Dr. Lorenz

  51 Stimmen dagegen

Herr Dr. Lorenz hat somit aufgehört, Patron der Zunft zu sein und soll ihm dieser Beschluß schriftlich bekannt gegeben werden.

Zu 2 Die letzte Niederschrift wird verlesen und von der Versammlung genehmigt .

Zu 3 Herr Kähler erstattet den Kassenbericht:

  Die Einnahmen betragen                2590,26 Mark

  Die Ausgaben                                  2585,71 Mark

  Bestand                                                   4,55 Mark

  + Bankkonto                                       684,12 Mark

  Gesamtvermögen                              688,67 Mark

Die Rechnung ist von dem Revisor Herrn Paul Tietz geprüft und für richtig befunden.

Zu 4 Durch den Ältermann Herrn Rothenhäuser wurde Herrn Kähler Entlastung erteilt.

Zu 5 wird Herr Tietz als Kassenrevisor wieder – Schützenbruder Lück neu gewählt.

Zu 6 Ältermann Paul Losehand wird durch Zuruf einstimmig wiedergewählt.

Zu 7 Der Königschuß soll in althergebrachter Weise am 14. 15. und 17. Juli gefeiert werden.

Zu 8 Die Musik wird dem Schützenbruder Kottke zum Preise von 700 Mark übertragen. Er stellt am Mittwoch, Donnerstag und Freitag je 16, für den Sonntag 10 Mann. Ferner erhält Kottke das Ständchengeld, wofür er die Musik am Mittwoch verpflegt. Sodann gelangt ein Antrag Wiechert auf Königsessen zur Verlesung. Der Antrag wird bis zur nächsten Generalversammlung zurückgestellt.

Zu 9 Die Aufnahme der Scheibenzeiger und Trommelschläger wird durch die Älterleute in der üblichen Weise erfolgen.

Zu 10 Man beschloß, eine Unfall- Versicherung mit der Brandversicherung- Gesellschaft Mecklb. Städte auf Grund des gemachten Angebots abzuschließen. Das Weitere bleibt den Älterleuten überlassen.

Zu 11 Der Vorschlag der Älterleute lautet:

  Gastwirte a 35,-

  Gastwirt am Königsessen 40,-

  Kleine Buden und Tische a 10,-

Dieser Vorschlag wird mit großer Mehrheit angenommen. Zahlbar ist das Standgeld bei Anweisung des Budenplatzes. Bezüglich des vom vorigen Jahr noch nicht bezahlten Standgeldes wurde beschlossen, daß die Rückständigen ihren Verpflichtungen nachkommen müssen.

Zu 12 Für den ausscheidenden Hauptmann Teßmann wurde der Fähnrich Gustav Clasen zum Hauptmann, zum Fähnrich der Schützenbruder Hartwig Fischer gewählt. Für den Ältermann Losehand wird der Schützenbruder Carl Gamm zum Offizier ernannt.

Zu 13 Der Leichenwagen soll repariert werden und soll das Weitere den Älterleuten überlassen bleiben. Wegen Decken werden Angebote eingefordert.

Zu 14 Zum Berechner der Zunft wurde Ernst Schnurstein gegen eine jährliche Entschädigung von 60,- unter der Bedingung, daß er zahlendes Mitglied wird, gewählt.

Zu 15 Die Älterleute werden ermächtigt, unserem jetzigen Bürgermeister Ziegler das Patronat der Zunft anzutragen.

 

Seit 7.3.1927 Bürgermeister von Neukalen und jetziger Patron der Schützenzunft Franz Ziegler, geb.: 19.11.1896   gest.: 21.11.1976

 

Ferner wurde beschlossen, den Beitritt zum Landesschützenbund einstweilen zurückzustellen. Zum Schluß beschließt die Versammlung noch, daß das Patronat über die Zunft von dem jeweils amtierenden Bürgermeister ausgeübt werden muß. Sämtliche wegen Gesundheitsrücksichten ausscheidende Offiziere sollen zu Ehrenmitgliedern ernannt werden. Gegen 12.00 Uhr schließt Herr Kähler die Versammlung.

    A. Kähler     E. Rothenhäuser     P. Losehand     Elsner“

 

Schützenkönig 1927 wurde Paul Kerstenhahn (Schlosser)

 

 

1928

 

 

„Neukalen, den 27. April 1928.

General Versammlung am Freitag den 27. April 1928 abends 8 Uhr im Saale der Frau Berta Haase.

Tagesordnung:

1. Eröffnung der Versammlung.

2. Verlesender letzten Niederschrift.

3. Kassenbericht.

4. Entlastung der Kassenführung.

5. Wahl der Revisoren.

6. Wahl der ausscheidenden Ältermann Emil Rothenhäuser.

7. Festsetzung des diesjährigen Königschusses .

8. Musik.

9. Scheibenzeiger, Trommelschläger.

10. Antrag Ernst Wiechert.

11. Erhöhung der Bezüge des Königs.

12. Schützenball.

13. Uniform.

14. Sonstiges.

Zu 1 Vom Ältermann Herrn Kähler wird die Versammlung gegen 8.30 Uhr eröffnet mit Begrüßungsworten an die zahlreich erschienenen Schützenbrüder. Herr Kähler begrüßt insbesondere den neuen Patron der Zunft Herrn Bürgermeister Ziegler und dankt ihm, daß er sich bereit gefunden hat, das Patronat über die Zunft zu übernehmen. Er denkt sodann des im verflossenen Jahre verstorbenen Schützenbruders Otto Sähloff. Die Versammlung ehrt das Andenken des Verstorbenen durch Erheben von den Sitzen. Darauf überträgt Herr Kähler die Leitung der Versammlung dem Patron Herrn Bürgermeister Ziegler. Der Patron übernimmt den Vorsitz mit Worten des Dankes für das ihm entgegengebrachte Vertauen und gibt seiner Freude über den guten und fröhlichen Verlauf des vorjährigen Schützenfestes Ausdruck.

 Zu 2 Die letzte Niederschrift wird durch den Schriftführer verlesen und von der Versammlung genehmigt.

Zu 3 Herr Kähler erstattet für den Berechner den Kassenbericht.

  Die Einnahmen betragen                3074,35 Mark

  Die Ausgaben                                  2981,50 Mark

  Bestand                                                 93,85 Mark

  Dazu Bankkonto                                 880,07 Mark

  Vermögen                                           973,92 Mark

Zu 4 Vom Patron wird dem Berechner Entlastung erteilt.

Zu 5 die bisherigen Revisoren Schützenbrüder Tietz und Lück werden einstimmig wiedergewählt.

Zu 6 Der turnusmäßig ausscheidende Ältermann Herr Rothenhäuser wird einstimmig wiedergewählt.

Zu 7 Das Schützenfest soll am 19. 20. und 22. Juli in althergebrachter Weise gefeiert werden.

Zu 8 Die Musik wird Herrn Musikdirektor Köhn in Waren zum Preise von 800,- und Ständchengeld übertragen. Er stellt am Mittwoch den 18., Donnerstag den 19. und Freitag den 20. Juli je 20 Mann. Am Sonntag, den 22. Juli 10 Mann. Mit Verpflegung, Reisekosten usw. hat die Zunft nichts zu tun.

Zu 9  Wird durch die Älterleute in der üblichen Weise erledigt.

Zu 10 Wird in geheimer Abstimmung abgelehnt.

Zu 11 Der Schützenkönig soll in Zukunft 150,- aus der Zunftkasse erhalten. Ferner wird bschlossen, für die Folge 7 Monatsbeiträge einzukassieren.

Zu 12 Eine spätere Generalversammlung soll hierüber Beschluß fassen.

Zu 13 Änderungen in der Uniform werden nicht vorgenommen.

Zu 14 erbittet der Schützenbruder Elsner die Genehmigung der Zunft für den Vertrieb der Lose der Denkmalslotterei auf dem Festplatz, die Genehmigung wird erteilt.

Reihenfolge der Tanzfestlichkeiten: 1928     1. Tag bei Seemann und Tübbicke

                                                                           2. Tag bei Behrend, Haase und Wiechert

Reihenfolge wechselt alljährlich ab.

    Ziegler     Kähler     Elsner     Emil Rothenhäuser     Paul Losehand“

 

Schützenkönig 1928 wurde Paul Rothenhäuser (Sattlermeister)   geb.: 23.03.1896   gest.: 11.04.1965

 

 

1929

 

 

„Neukalen, den 2. März 1929.

Nach einer Mitteilung des verehrlichen Magistrats v. 10. Juli 1901, sind nach dem Artikel 8 der unter dem 31. März 1788 der landesherrlich bestätigten Zunftordnung, die jedesmaligen Könige von allen ordinären Stadtausgaben befreit. Gehorsamst bitten wir auch jetzt für die Raumsteuer um Innehaltung dieser Verordnung und teilen zu gleicher Zeit mit, daß der Sattlermeister Paul Rothenhäuser als derzeitiger Schützenkönig von dieser Steuer für die Zeit vom 1. Juli 1928 bis 30. Juni 1929 befreit wird.

                 An den                                                                          Gehorsamst

          verehrlichen Rat                                         Die Älterleute der Schützenzunft Neukalen

               Neukalen                                                              A. Kähler     Ältermann

 

Zur Ratssitzung. Neukalen, den 4.3.1929.

In der heutigen Ratssitzung wurde beschlossen, dem jeweiligen Schützenkönig von der städt. Raumsteuer, welche am 1. April 1928 eingeführt ist, zu befreien, da auf Grund des Artikel 8 der landesh. bestätigten Zunftordnung vom 31. März 1788 der jedesmalige König das Jahr hindurch von allen ordinären Stadtausgaben befreit ist. Der Schützenzunft in Abschrift, mit dem Hinzufügen, daß der Friseur Karl Bruhns für die Zeit vom 1.4. bis 30. 6. 1928 und der Sattlermeister Paul Rothenhäuser für die Zeit vom 1.7. 1928 bis 30.6. 1929 von der Raumsteuer entfreit ist. Die Schützenzunft wird ersucht, den jeweiligen Schützenkönig dem Rat mitzuteilen.

 

General Versammlung am Donnerstag den 11 April 1929 abends 8 Uhr im Lokale des Schützenbruders Fritz Seemann.

Tagesordnung.

1. Eröffnung der Versammlung.

2. Verlesen der letzten Niederschrift.

3. Kassenbericht.

4. Entlastung des Berechners.

5. Wahl der Revisoren.

6. Wahl für den ausscheidenden Ältermann A. Kähler.

7. Festsetzung des diesjährigen Königschusses.

8. Musik.

9. Scheibenzeiger und Trommelschläger.

10. Schützenball.

11. Schießangelegenheit.

12. Antrag auf Standgelderniedrigung.

13. Beitragserhöhung.

14. Sonstiges.

Zu 1 Der Patron der Zunft eröffnete gegen 8.45 Uhr die Versammlung und heißt die anwesenden Schützenbrüder herzlich willkommen. Er gedenkt sodann der im verflossenen Jahre verstorbenen Schützenbrüder Gustav Fischer, Schumann und Dr. Hinneberg. Die Versammlung ehrt das Andenken der Verstorbenen durch Erheben von den Sitzen.

Zu 2 Der Schriftführer verliest die letzte Niederschrift, die von der Versammlung genehmigt wird.

Zu 3 Der Kassenbericht wird vom Berechner gegeben

  Die Einnahmen betragen      3059,85 Mark

  Die Ausgaben                        3058,35 Mark

  Bestand                                         1,50 Mark

  Bankkonto                                 952,88 Mark

  Vermögen                                 954,38 Mark

Die Rechnung ist geprüft und von den Revisoren für richtig befunden.

Zu 4 Dem Berechner wird vom Patron Entlastung erteilt.

Zu 5 Die bisherigen Revisoren Schützenbrüder Tietz und Lück werden durch Zuruf wiedergewählt.

Zu 6 Der satzungsmäßig ausscheidende Ältermann Herr Kähler wird durch Zuruf wiedergewählt.

Zu 7 Das Schützenfest soll am 25. 26. und 28. Juli in althergebrachter Weise gefeiert werden.

Zu 8 Es wird mit großer Mehrheit beschlossen, die Musik dem Obermusikmeister Bauerfeldt Rostock oder einer anderen Reichswehrkapelle zu übertragen. Die hierdurch entstehenden größeren Unkosten sollen im Falle eines Defizits durch Einkassierung von 3 weiteren Monatsbeiträgen aufgebracht werden.

Zu 9 Wird durch die Älterleute in der üblichen Weise erledigt.

Zu 10 Einen Schützenball zu veranstalten wird abgelehnt.

Zu 11 Es ist vorgekommen, daß einzelne Schützenbrüder eine andere Peron mit der Abgabe von Schüssen beauftragt haben. Dieses darf sich unter keinen Umständen wiederholen.

Zu 12 Wird abgelehnt.

Zu 13 Erledigt sich durch Beschluß zu 8.

Zu 14 Das alte Privileg, wonach der jeweilige Schützenkönig von den städtischen Abgaben befreit ist, ist nach einem Ratsbeschluss wieder in Kraft gesetzt. Herrn Bürgermeister Ziegler gebührt hierfür der Dank der Zunft, den die Versammlung auf Veranlassung des Schützenbruders Kerstenhahn in einem 3 fachen Hoch auf den Patron zum Ausdruck bringt. Bezüglich des Standgeldes vor Beginn des Festes entrichtet sein muß. Ferner wird der Beschluß gefasst, auf dem Festplatz ein Tanzzelt zu errichten. Es soll aber draußen nur bis 8 Uhr abends getanzt werden. Tanzkarten werden zum Paulschalsatz von 50 Pfg. pro Tag ausgegeben.

    Ziegler     A. Kähler     P. Losehand     E. Rothenhäuser     Elsner

 

Außerordentliche Generalversammlung am Dienstag den 7. Mai 1929 abends 8 Uhr im Lokale des Schützenbruders W. Tübbicke.

Tagesordnung:

1. Musik.

2. Tanzzelt.

3. Sonstiges.

Zu Punkt 1 d. T. O. wurde durch beschlossen mit 19 von 35 Stimmen die Reichswehrkapelle Rostock zum Königschuß zu verpflichten.

Zu Punkt 2 d. T. O. wurde mit 26 von 35 Stimmen die Errichtung des Tanzzeltes im Gartsbruch. Das Laken soll von der Brauerei Homann Stavenhagen beschafft werden. Zur Deckung des Unterschusses von voraussichtlichen 600 RM soll eine Anleihe bei der städtischen Sparkasse auggenommen werden.

Zu Punkt 3 d. T. O. wurde Verschiedenes zur Kenntnis gegeben.

    Ziegler     Kähler     P. Losehand     Emil Rothenhäuser“

 

Schützenkönig 1929 wurde Robert Schmidt (Lehrer)   geb.: 19.02.1899   gest.: 03.03.1947

 

 

1930

 

 

„Neukalen, den 10. 5.1930.

General Versammlung am Sonnabend den 10. Mai 1930, abends 8 ½ Uhr im Lokale des Schützenbruders Paul Behrend.

Tagesordnung.

1. Eröffnung der Versammlung.

2. Verlesen der letzten Niederschrift.

3. Kassenbericht.

4. Entlastung des Berechner.

5. Wahl der Revisoren.

6. Wahl für den ausscheidenden Ältermann P. Losehand

7. Festsetzung des diesjährigen Königschusses.

8. Musik.

9. Scheibenzeiger und Trommelschläger.

10. Sonstiges.

Zu Punkt 1 Der Patron der Zunft eröffnet um 9 Uhr die General Versammlung und heißt die erschienenen Schützenbrüder herzlich willkommen. Er gedenkt sodann der im letzten Jahre verstorbenen Schützenbrüder Senator Brinkmann und Ackerbürger Glasow. Die Versammlung ehrt das Andenken durch Erheben von den Sitzen.

Zu Punkt 2 Ältermann Kähler verliest die letzte Niederschrift, die von der Versammlung genehmigt wird.

Zu Punkt 3 Der Kassenbericht wird vom Berechner gegeben.

  Die Einnahmen betragen                 5295,33

  Die Ausgaben                                   5256,70

  Am 1.4.1930 Bestand Mark                 38,63

  Schulden Sparkasse                           387,45

  Guthaben Außenstand                         153,63

  Schulden                                               233,82

Die Rechnung ist geprüft und von den Revisoren für richtig befunden.

Zu Punkt 4 Dem Berechner wird vom Patron Entlastung erteilt.

Zu Punkt 5 Die Bisherigen Revisoren Schützenbruder Tietz und Lück werden durch Zuruf wiedergewählt.

Zu Punkt 6 Der satzungsmäßig ausscheidende Ältermann Losehand wird durch Zuruf wiedergewählt.

Zu Punkt 7 Das Schützenfest soll am 24. 25. und 27. Juli 1930 in althergebrachter Weise gefeiert werden.

Zu Punkt 8 Es wurde mit Stimmenmehrheit beschlossen zu dem diesjährigen Schützenfest die Militärkapelle Bauerfeldt nicht zu nehmen, da die Kosten für die Zunft zu hoch sind. Weiter wurde mit Stimmenmehrheit beschlossen, daß die Älterleute die Musik für das diesjährige Schützenfest bestimmen sollen, es sollen jedoch 5 Kapellen zur Konkurrenz herangezogen werden, wie: Gnoien, Stavenhagen, Teterow, Malchin und Waren.

Zu Punkt 9 Die Auswahl des Scheibenzeigers und Trommler soll den Älterleuten überlassen werden.

Zu Punkt 10 Sonstiges.

1. Die Kassenrechnung soll in Zukunft mit dem 1. Januar beginnen und mit dem 31. Dezember jeden Jahres abschließen.

2. Es soll nach dem Schützenfest eine General Versammlung abgehalten werden, damit eine Aufstellung des Abschlusses gegeben werden kann.

3. Da der Schützenbruder Benduhn seine bisher der Zunft gestellten Scheibenbüchsen verkauft hat, soll es den Älterleuten überlassen werden für Scheibenbüchsen zu sorgen.

4. Es wurde beschlossen, die Damen am 2ten Königschusstage zum Essen zuzulassen.

5. Weiter wurde beschlossen, daß jeder Schütze verpflichtet wird, die Schüsse auf die Königsscheibe abzugeben. Der Königskasse sollen mehr Zuwendungen gemacht werden, damit jedem Schützen das Königwerden leichter gemacht wird.

6. Das Königsessen am 1. Tag bei Herrn Seemann

    Das Königsessen am 2. Tag bei Herrn Behrendt

    Das Tanzen am 1. Tag bei Seemann und Tübbicke

    Das Tanzen am 2. Tag bei Behrendt, Haase und Wiechert.

    Die Reihenfolge wechselt alljährlich ab.

    Ziegler     Kähler     E. Rothenhäuser     P. Losehand

 

Schützenkönig 1930 wurde Wilhelm Tübbicke (Gastwirt)   geb.: 18.10.1878   gest.: 18.11.1948

 

Nach Aussage von Frau Berndt war ihr Vater nur ein Tag Schützenkönig, weil es ja eine Geldfrage war. Demzufolge war 1930 der Friseur Karl Bruhns auch Schützenkönig.

 

Schützenkönig 1930 wurde auch Karl Buhs (Friseur)   geb.: 1866   gest.: 1949

 

Neukalen, den 14. Oktober 1930.

Außerordentliche Generalversammlung am 14. Oktober 1930 abends 8 ½ Uhr im Lokale der Frau Bertha Haase.

Tagesordnung.

1. Eröffnung der Versammlung.

2. Verlesen der letzten Niederschrift.

3. Bericht über den diesjährigen Königschuß.

4. Wahl eines Offiziers für den Schützenbruder P. Behrendt.

5. Sonstiges.

Zu 1 Die Versammlung wurde durch den Patron der Zunft eröffnet.

Zu 2 Die letzte Niederschrift wurde durch Herrn Ältermann Kähler verlesen. Einspruch wurde nicht erhoben.

Zu 3 Herr Ältermann Kähler gab einen ausführlichen Bericht über das stattgefundene Schützenfest.

Zu 4 Es wurden folgende Schützenbrüder Fritz Gülzow, Paul Schmidt und Carl Wilken aus der Versammlung als Offizier vorgeschlagen. Von den vorgeschlagenen Schützenbrüder vereinigte Gülzow 20 Stimmen, P. Schmidt 1 Stimme und C. Wilken 6 Stimmen auf sich. Somit ist Fritz Gülzow für den ausgeschiedenen Schützenbruder P. Behrendt als Offizier gewählt.

Zu 5 Es wurde beschlossen für die Monate Oktober, November und Dezember des Jahres pro Monat 1,- RM außerordentlichen Beitrag zu erheben. Ferner wurde beschlossen daß die Leihgebühr für das Tanzzelt in Zukunft im Voraus bezahlt wird von Fall zu Fall.

    Ziegler     Kähler     Emil Rothenhäuser     Fritz Seemann     P. Losehand“



1931 bis 1939