1901
„Neukalen,
den 20. Mai 1901.
Der
Patron der Gilde, der Herr Bürgermeister Lindemann eröffnete die Versammlung
mit einem Hoch auf Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog. Sodann trat man in
die Tagesordnung ein und wurde beschlossen
1.
Punkt 1 der Tagesordnung,
die
vorgelegte und von den Revisoren geprüfte Rechnung zu genehmigen und dem
Berechner Entlastung zu erteilen.
Die Einnahme hat betragen 1566,36 Mark
Die Ausgabe 1227,88 Mark
Kassenbestand 338,48 Mark
Das
Sparkassenbuch Nr.169 lautet über 387,74 Mark
2.
Punkt 2 der Tagesordnung,
den
diesjährigen Königschuß am 11. 12. und 14. Juli in üblicher Weise zu feiern.
3.
Punkt 3 der Tagesordnung,
unter
den üblichen Bedingungen die Demminer Ulanenkapelle zu dem diesjährigen
Königschuß zu engagieren.
4.
Punkt 4 der Tagesordnung,
den
Ball am ersten Tage bei Seemann und die Festlichkeiten am zweiten Tage bei
Gantzel, Zarpentin und Dävel abzuhalten. Der Gastwirt Dävel erhält keine Musik
gestellt und muß sich verpflichten den Zunftgenossen freien Eintritt zu
gewähren.
5.
Punkt 5 der Tagesordnung,
wurde
nachdem der Fähnrich Röpke sein Amt niedergelegt hatte zur Wahl des neuen
Fähnrichs geschritten. Von 30 abgegebenen Stimmen fielen auf Kaufmann Albert
Fischer 25, Tischlermeister Schacht 4 Stimmen, Kaufmann Boddin 1 Stimme.
Ersterer ist hiermit gewählt und nahm die Wahl dankend an.
Lindemann Ernst Broder Wilh Bruger E
Salchow I. A. / August Kähler“
1902
„Neukalen,
den 25. Mai 1902.
Der
Patron der Gilde, Herr Bürgermeister Lindemann eröffnete die Versammlung mit
einem Hoch auf Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog. Sodann trat man in die
Tagesordnung ein und wurde beschlossen
1.
Punkt 1 der Tagesordnung,
die
vorgelegte und von den Revisoren geprüfte Rechnung zu genehmigen und den
Berechner Entlastung zu erteilen.
Die Einnahmen hat betragen 1287,58 Mark
Die Ausgabe hat betragen 1230,10 Mark
Kassenbestand 57,48 Mark
Nachträglich gezahlt Restanten aus 1900 6,00 Mark
Mithin Kassenbestand 63,48 Mark
Das
Sparkassenbuch Nr.169 lautet unterm 4. November 1901 über 651,60 Mark.
2.
Punkt 2 d. T. O.
den
diesjährigen Königschuß am 17. 18. und 20. Juli in üblicher Weise zu feiern.
3.
Punkt 3 d. T.O.
Die
Älterleute zu ermächtigen für die Königschusstage eine geeignete Kapelle, wenn
irgend möglich eine Militärkapelle anzunehmen und hierfür bis zu 250 M.
auszugeben.
4.
Punkt 4 d. T. O.
den
Ball am ersten Tage bei Rickert und die Festlichkeiten am zweiten Tage bei
Lagemann, Pinnow und Seemann abzuhalten. Der Gastwirt Seemann erhält keine
Musik gestellt und muß sich verpflichten den Zunftmitgliedern freien Zutritt zu
gewähren.
5.
Punkt 5 d. T. O.
wurde
die Wahl eines Fähnrichs an Stelle des verstorbenen Fähnrich Kaufmann Albert
Fischer geschritten. Von 42 abgegebenen Stimmen fielen auf Ackerbürger Gustav
Clasen 39 Stimmen, Collecteur Brandt 1 Stimme, Gärtner Brümmer 1 Stimme,
Tischler Helms 1 Stimme. Ersterer ist somit gewählt und nahm die Wahl dankend
an.
6.
Punkt 6 d. T. O.
wurde
die Anschaffung von zwei neuen Pferdeschabracken beschlossen. Die Älterleute
werden beauftragt dieselben durch hiesige Geschäftsleute zu beziehen und dabei
vor Allem auf gute Qualität des Tuches zu sehen. Zugleich wird beschlossen zur
Aufbewahrung der Mäntel und Decken einen Schrank anzuschaffen und die
Älterleute zu ermächtigen die Aufbewahrung der Sachen einer geeigneten
Persönlichkeit gegen angemessene von ihnen festzusetzende Entschädigung zu
übertragen. Über die Höhe der Entschädigung soll auf der nächstjährigen
Versammlung endgültig Beschluß gefasst werden. Die Mäntel sind gegen Feuergefahr
zu versichern.
7.
Punkt 7 d. T. O.
wurde
beschlossen bei Benutzung des Schützenhauses durch Vereine, Wirte usw. eine
Entschädigung zur Zunftkasse zu erheben. Die Entschädigung ist von den
Älterleuten im einzelnen Fall zwischen 2 und 5 Mark festzusetzen.
8.
Punkt 8 d. T. O.
wurde
beschlossen sämtliche gewesenen Könige die noch der Zunft angehören und in der
Zukunft jedem König bei Niederlegung seiner Würde ein Erinnerungsschild auf
Kosten der Zunft zu überreichen. Der Preis wird auf 2 Mark festgesetzt. Die
Form haben die Älterleute im Einvernehmen mit dem Commandeur und den
Hauptleuten zu bestimmen. Endlich wurde beschlossen dem Rechnungsführer statt
bisher 20 Mark in Zukunft 30 Mark zu zahlen.
Lindemann E Salchow Wilh Bruger I. A. /
August Kähler
Neukalen,
den 10. Juni 1902.
Außerordentliche
Generalversammlung war am heutigen Tage abends 8 ½ Uhr im Seemann Lokale
angesetzt:
Zur
Besprechung stand laut Tagesordnung:
Mitteilung
der Älterleute über Musikannahme: Es wurde beschlossen, die Demminer
Ulanenkapelle bei Stellung von 16 Mann für 250 Mark anzunehmen. Ferner soll die
Kapelle, mit Einverständnis des Gastwirt A. Seemann, am Sonntagabend in dessen
Saal die Musik stellen.
E
Salchow Wilh Bruger Aug. Kähler“
1903
„Neukalen,
den 28. Mai 1903.
Der
Patron der Gilde, Herr Bürgermeister Lindemann eröffnete die Versammlung mit
einem Hoch auf den Landesherrn. Sodann gedachte derselbe des inzwischen
verstorbenen Ältermanns Kaufmann Ernst Broder, dessen Andenken die Versammlung
durch Erheben von den Sitzen ehrte. Hierauf trat man in die Beratung der
Tagesordnung ein.
1.
Punkt 1 der Tagesordnung Rechnungsablage.
Es
wurde die von den Älterleuten und einem Revisor geprüfte Rechnung genehmigt und
dem Berechner Entlastung erteilt.
Die Einnahme hat betragen 1432,43 Mark
Die Ausgabe hat betragen 1293,86 Mark
Mithin Kassenbestand 138,57 Mark
Das Sparkassenbuch Nr. 169 lautet über 685,58 Mark
Gesamtvermögen 824,15 Mark
2.
Punkt 2 d. T. O.
wurde
beschlossen am 16. 17. Juli den diesjährigen Königschuß und am darauffolgenden
Sonntag die übliche Nachfeier zu veranstalten.
3.
Punkt 3 d. T. O.
wurde
beschlossen, für den diesjährigen Königschuß die Ulanenkapelle aus Demmin unter
denselben Bedingungen wie im Vorjahr zu engagieren, jedoch so, daß die Kapelle
am 2. Tage sämtliche Säle in denen getanzt wird mit Musik zu besetzen.
4.
Punkt 4 d. T. O.
wurde
beschlossen, den diesjährigen Schützenball im Saale des Herrn A. Seemann zu
halten. Die Festlichkeiten am zweiten Tage sollen in den Sälen der Herren
Zarpentin, Rickert und Gantzel stattfinden.
5.
Punkt 5 d. T. O.
wurde
zur Neuwahl sämtlicher drei Älterleute für die Zeit von drei Jahren bis zum
Königschuß 1906 geschritten. Es wurden durch Stimmenmehrheit gewählt: Rentner
E. Salchow Kaufmann W.
Bruger Schumachermeister C.
Soll
Die
gewählten nahmen die Wahl dankend an. Es wurde ferner beschlossen, daß von jetzt
ab in Zukunft jedes Jahr der dem Dienstalter nach älteste Ältermann
ausscheidet, das erste Mal wird die Reihenfolge durch das Los festgestellt. Das
sofort gezogene Los ergab: Es scheidet aus Herr Salchow 1904, Bruger 1905, Soll
1906.
6.
Punkt 6 d. T. O.
es
vernotwendigt sich die Wahl eines Offiziers an Stelle des verstorbenen
Töpfermeister Rothenhäuser dessen Andenken man durch Erheben von den Sitzen
ehrte. Es wurde beschlossen die Stelle des 19 Offiziers nicht wieder zu
besetzen. Durch die Wahl des Hauptmanns Soll zum Ältermann vernotwendigt sich
die Wahl eines Hauptmanns für die zweite Kompanie. Durch Stimmenmehrheit wurde
gewählt Tischlermeister Schacht.
7.
Punkt 7 d. T. O.
wurde
die Frage erörtert, ob eine Versicherung der Zunft und ihrer Mitglieder gegen
eine etwaige Haftpflicht sich empfiehlt. Es wurde von einer endgültigen
Beschlussfassung abgesehen. Die Älterleute sind ersucht, Näheres zu
veranlassen.
8.
Punkt 8 d. T. O.
wurde
beschlossen die Aufbewahrung der Mäntel und der Pferdedecken in Zukunft den
einzelnen Trägern bzw. dem Fuhrherrn zu überlassen. Endlich wurden zu Revisoren
für die nächste Rechnung die Herren Malermeister Rothenhäuser und
Buchbindermeister Tietz gewählt.
Lindemann E Salchow Wilh Bruger Carl
Soll August Kähler
Neukalen,
den 21. Juli 1903.
Außerordentliche
Generalversammlung am heutigen Tage abends 8 ½
Uhr im Seemannschen Lokale. Zur Besprechung stand laut Tagesordnung:
Besprechung und Beschlussfassung über die Ereignisse am ersten Königschusstage.
Es wurde bestimmt: daß alle exponierten Herrn hiesiger Stadt sowie Herrn der
Umgebung welcher von Seiten des Herrn Commissarius, oder der Schützenzunft
eingeladen, sich am Festzuge beim Ausmarsch mit dem Handstock ohne Gewehr
beteiligen können. Sind die betreffenden Herrn Mitglieder der Schützenzunft
oder sie werden im Laufe des ersten Tages Mitglied, so steht ihnen auch das
Recht zu, am Schießen um die Königswürde teilzunehmen.
Zur
Tagesordnung erklärten die Herrn W Seemann, H. Sonntag, H. Lüders jun. und J.
Schoknecht Stellmacher, daß sie mit den Älterleuten zusammen eine Zusammenkunft
mit dem Herrn Bürgermeister haben wollten um eine Einigung nachzusuchen. Mit
einem dreifachen Hoch auf den Herrn Bürgermeister wurde die Versammlung
geschlossen.
Wilh
Bruger E Salchow Carl Soll August Kähler“
Der
Grund dieser außerordentlichen Versammlung war, daß einige Schützenbrüder gegen
die Teilnahme auswärtige Gutsbesitzer am Königschuß auftraten. Nach der
Aussprache wurden Gustav Krüger und Heiner Sonntag aus der Schützenzunft
ausgeschlossen. Die Besitzer der benachbarten Güter kamen – bis auf Friedrich
Wilhelm Vierck – auch nicht wieder.
1904
„Neukalen,
den 17. Mai 1904.
Der
Patron der Gilde, Herr Bürgermeister Barten eröffnete die Versammlung mit einem
Hoch auf den Landesherrn. Sodann gedachte derselbe des im letzten Jahre
verstorbenen Hauptmann Knoth, dessen Andenken die Versammlung durch Erheben von
den Sitzen ehrte. Hierauf trat man in die Beratung der Tagesordnung.
1.
Punkt 1 der Tagesordnung Rechnungsablage.
Es
wurde die von den Älterleuten und zwei Revisoren geprüfte Rechnung genehmigt
und dem Berechner Entlastung erteilt.
Die Einnahme hat betragen 1209,22 Mark
Die Ausgabe 1085,11 Mark
Mithin Kassenbestand 124,11
Mark
Das Sparkassenbuch Nr. 169 lautet über 856,13 Mark
Summa 980,24 Mark
2.
Punkt 2 d. T. O.
wurde
beschlossen den diesjährigen Königschuß den 14. und 15. die Nachfeier am 17.
Juli abzuhalten.
3.
Punkt 3 d. T. O.
wurde
durch Abstimmung darüber ob Militärmusik oder die Kottkesche Kapelle angagiert
werden solle zu Gunsten der Kottkeschen Kapelle entschieden. Es wurde jedoch
Herr Kottke zu Bedingung gemacht daß er angemessener Zeit vor dem Königschuß
mit den Herrn Älterleute über die zu Hilfeleistung zuzuziehenden Hilfskräfte
verhandeln solle.
4.
Punkt 4 d. T. O.
lagen
Seitens der Herrn Gantzel und Zarpentin Anträge um Berücksichtigung bei
Abhaltung des Schützenballes vor. Es wurde zunächst durch Abstimmung dahin
entschieden, daß in die Reihe der zu berücksichtigen Wirte die genannten beiden
Herren aufgenommen werden sollen. Die Frage ob in diesem Jahre der Ball bei
Rickert oder Gantzel stattfinden solle wurde zu Gunsten des Ersteren
entschieden. Vorher hatte man sich durch Zuruf dahin entschieden, daß der
Schützenball nicht wie in den Vorjahren am ersten Schützentag sondern Ende
Oktober oder Anfang Oktober stattfinden soll. Am ersten Abend soll bei Gantzel
und Rickert, am zweiten bei Seemann, Zarpentin und Pinnow zum Tanz gespielt
werden.
5.
Punkt 5 d. T. O.
wurde
Herr Rentner E. Salchow als Ältermann wiedergewählt.
6.
Punkt 6 d. T. O.
wurde
durch Abstimmung Gärtner Brümmer zum Offizier gewählt mit der Maßgabe daß
demnächst die Offiziere der 1. Companie unter sich darüber zu bestimmen haben,
wer für den verstorbenen Hauptmann Knoth, Hauptmann werden soll.
7.
Punkt 7 d. T. O.
wurde
die Beschussfassung bis auf weiteres ausgesetzt.
8.
Aus der Mitte der Versammlung wurde beantragt auf Kosten der Zunftkasse zwei
Blusen und 2 Mützen anzuschaffen. Es wurde demnächst beschlossen.
9.
Weiter wurde beschlossen dem Herrn Pietschmann anlässlich seiner 50jährigen
Mitgliedschaft eine Nachbildung des Willkommens zu verehren. Außerdem ist er
fortan Ehrenmitglied der Zunft.
Barten
E. Salchow C. Soll Wilh. Bruger August Kähler“
1905
„Neukalen,
den 3. Juni 1905.
Der
Patron der Gilde, Herr Bürgermeister Barten eröffnete die Versammlung mit einem
Hoch auf den Landesherrn. Hierauf trat man in die Beratung der Tagesordnung.
1.
Punkt 1 d. T. O. Rechnungsablage.
Es
wurde die von den Älterleuten und zwei Revisoren geprüfte Rechnung vorgelegt,
für richtig befunden, und dem Berechner Entlastung erteilt. Bestand des
Vermögens einschließlich eines Kassenbestandes von 142,88 Mark = 1024,69 Mark.
2.
Als Königschusstage wurde festgesetzt der 13. und 14. zur Nachfeier der 16.
Juli.
3.
Die Musik soll der Musikus Kottke wiederum stellen, es ist ihm jedoch die
Verpflichtung auferlegt sich mindestens 4 Wochen vor dem Königschuß mit den
Älterleuten wegen Engagement einer auswärtigen Kapelle sowie sonstiger
Maßnahmen in Verbindung zu setzen und in diesen Beziehung nichts ohne
Zustimmung der Älterleute vorzunehmen. Als Entschädigung soll wiederum die im
vorigen Jahr geleistete gezahlt werden. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen,
daß für den Balltag ein Eintrittsgeld Seitens des Herrn Kottke nicht erhoben
werden darf auch für Gäste. Getanzt soll werden am 1. Königschusstage bei
Seemann und Zarpentin, am 2 Tage bei Gantzel, Rickert und Luther. Mitglieder
der Zunft haben an diesen Abend Eintritt nicht zu bezahlen.
4.
Der Ball soll an einem von den Älterleuten festzusetzenden Tage in der ersten
Hälfte November stattfinden bei Herrn Gantzel.
5.
Als Ältermann wurde der Kaufmann Herr Bruger wiedergewählt durch Zuruf.
6.
Als Offiziere wurden mittelst Abstimmung durch Stimmzettel die Herrn F. Fischer
und Sattlermeister Krüger gewählt, indem es den Offizieren der 1. Companie
anheim gegeben werden soll, die freien Chargen unter diese beiden Herren zu
verteilen.
7.
Zu Revisoren wurden die Herren Malermeister Rothenhäuser und Tietz
wiedergewählt.
8.
Außer der T. O. wurden die Herren Älterleute ermächtigt, das Spritzenhaus nach
ihrem Ermessen bei einer anderen Gesellschaft zu versichern.
Barten E Salchow Carl
Soll Wilh Bruger August Kähler“
Schützenkönig 1905 wurde Adolf Röpke
(Pumpenmacher)
1906
„Neukalen,
den 25. Mai 1906.
Der
Patron der Gilde, Herr Bürgermeister Barten eröffnete die Versammlung mit einem
Hoch auf den Landesherren. Man trat sodann in die Beratung der Tagesordnung
ein, und wurde einstimmig bestimmt, daß außer angesetzten Tagesordnung,
folgende Punkte erledigt werden sollen
9.
Besetzung des Fähnrichposten für den Fähnrich Grohmann.
10.
Wahl eines Offiziers für den Leutnant W. Mamerow.
11.
Ausbesserung der Fahne des Fähnrichs Eggert.
Zu
Punkt 1 der Tages Ordnung.
Es
wurde die von den Älterleuten und zwei Revisoren geprüfte Rechnung für richtig
befunden und dem Berechner wurde Entlastung erteilt. Bestand das Vermögen
einschließlich des Kassenbestandes von 156,71 Mark = 1164,95 Mark.
Zu
Punkt 2 d. T. O.
Als
Königschusstage wurde festgesetzt der 19. und 20. zur Nachfeier der 22. Juli.
Zu
Punkt 3 d. T. O.
Wurde
nachdem von einem Teil der Versammlung auf Abstimmung mittelst Stimmzettel
angetragen war, durch solche Abstimmung mit 28 gegen 22 für Musiker Kottke
abgegebene Stimmen dahin entschieden, daß auswärtige Musik angenommen werden
solle. Die Älterleute wurden hierauf ermächtigt eine Kapelle und zwar nach
Möglichkeit eine Militärkapelle anzunehmen.
Zu
Punkt 4 d. T. O.
Wurde
zunächst einstimmig beschlossen, daß der Ball, wie in den Vorjahren im Herbst
stattfinden solle. Getanzt soll am 1 Festtage bei Gantzel, Rickert und Luther –
am 2 Festtage bei Seemann und Zarpentin werden. Sodann wurde darüber abgestimmt
ob der Ball bei Seemann oder Zarpentin stattfinden solle. Für jeden wurden 26
Stimmen abgegeben. Das Los entschied für Seemann.
Zu
Punkt 5 d. T. O.
Wurde
der Ausscheidende Ältermann Soll per Aclamation wiedergewählt. Derselbe nahm
die Wahl an.
Zu
Punkt 6 d. T. O.
Wurde
der Leutnant Laartz mit 21 von 52 abgegebenen Stimmen zum Major gewählt.
Abgegeben waren ferner für Leutnant Schönfeldt 18, für Leutnant Fr.
Rothenhäuser 6, für Hauptmann Schacht 2, für Mitglied C. Glasow 2, für
Hauptmann Tessmann 0, für Mitglied Wilken 0, für Mitglied Brinkmann 0, Leutnant
Laartz nahm die Wahl an.
Zu
Punkt 7 d. T. O.
Wurden
zu Revisoren die Herren Emil Rothenhäuser und Paul Tietz wieder gewählt.
Zu
Punkt 8 d. T. O.
Wurde
beschlossen falls, die Ausbesserung des jetzigen Leichenwagens nach einzuholenden
Erachten Sachverständiger nicht mehr zweckmäßig sein sollte, die Älterleute zu
ermächtigen nach ihrem Ermessen einen neuen Wagen zu beschaffen. Desgleichen zu
Punkt 11 d. T. O. die Ausbesserung der blauen Fahne beschlossen.
Zu
Punkt 9 d. T. O.
Entspann
sich zunächst ein Streit über die Auslegung des Protokolls vom 18. Mai 1875,
indem ein Teil der Ansicht war daß nur Blutsverwandte als Fahnenträger in Frage
kommen sollten, während von anderer Seite geltend gemacht wurde, daß zu den
berechtigten Verwandten auch die Verschwägerten zählten. Nach erster Auffassung
würde das Recht zum Tragen der Fahne nur dem Klempner Gustav Grohmann zustehen,
nach letzterer Auffassung würden Grohmann und der Ackerbürger Fr. Niemann (der
Schwiegersohn des jetzigen Fahnenträgers W. Grohmann) mit einander concuriren.
Man einigte sich dahin, daß zunächst der jetzige Fahnenträger W. Grohmann
ersucht werden solle die Fahne noch weiter zu tragen, daß wenn er aber nicht
mehr wolle, das Recht dem Klempner Gustav Grohmann zustehen solle.
Zu
Punkt 10 d. T. O.
Waren
für den Leutnant Mamerow und Laartz 2 Offiziere zu wählen. Gewählt wurden durch
Stimmenmehrheit die Mitglieder G. Krüger und Buck. Dieselben nahmen die
Wahl an. Barten
E Salchow Carl Soll Wilh Bruger August
Kähler
Außerordentliche
Generalversammlung am 16. Juni 1906.
Seitens
der Älterleute wurde, da es schwierig erscheint angemessene auswärtige Musik
zum Schützenfeste zu engagieren, beantragt die Kottkesche Kapelle unter den
alten Bedingungen anzunehmen. Auf erhobenen Widerspruch schritt man zur
Abstimmung. Hierbei wurden von 24 anwesenden Zunftmitgliedern 16 Stimmen für
Kottke, 7 für auswärtige Musik und 1 weißer Stimmzettel abgegeben.
Barten
E. Salchow Wilh Bruger“
Aus dem „Malchiner Generalanzeiger“, Jahrgang
1906:
„19.
7. Unser diesjähriger Königschuß ist vom Wetter bisher sehr begünstigt gewesen
und erfreute sich deshalb regster Beteiligung. Auf die Königscheibe gab Herr
Meincke mit 24 Teiler den besten Schuß ab und ging damit die Königswürde von
Herrn Pumpenmacher Röpke auf Herrn Bäckermeister Meincke über, den zweiten
Schuß, einen 37 Teiler hatte Herr Teßmann.
Schützenkönig 1906 wurde Meincke (Bäcker)
20.
7. Unsere Königschussfeier erlitt am Donnerstag Nachmittag eine arge Störung
durch das hier zum Ausbruch kommende Unwetter. Der orkanartige Sturm richtete
auf dem Festplatze bedeutende Verwüstungen an und beschädigte in kurzer Zeit
mehr oder weniger fast sämtliche Buden. Am schlimmsten kam wohl der
Budeninhaber J. dabei weg, indem seine Bude teilweise zusammenbrach und ihn
dabei so erheblich am Kopfe verletzte, daß er ärztliche Hilfe in Anspruch
nehmen musste. Auch am heutigen zweiten Feiertage wurde die Feier durch Regen
wiederholt gestört.“
Der
Königschußball fand am 28. 11. 1906 im Lokale des Gastwirts Seemann statt.
1907
„Neukalen,
den 25. Mai 1907.
Der
Patron der Gilde, Herr Bürgermeister Barten eröffnete die Generalversammlung
mit einem Hoch auf den Landesherren. Sodann gedachte derselbe der im letzten
Jahre verstorbenen Schützenbrüder Schmiedemeister Pietschmann, Rentner W.
Grohmann und Schneidermeister Joh. Zingelmann, deren Andenken die Versammlung
durch Erheben von den Sitzen ehrte. Hierauf trat man in die Tagesordnung.
Punkt
1
Kassenbericht.
Es wurde die von den Älterleuten und Revisoren geprüfte Rechnung genehmigt und
der Berechner entlastet.
Die Einnahme hat betragen
1226,86 Mark
Die Ausgabe 1087,79 Mark
Mithin Kassenbestand
139,07 Mark
Hierzu Einlagebuch der hiesigen Sparkasse
Nr. 169 1189,60 Mark
So daß das ganze Vermögen beträgt 1328,67 Mark
Punkt
2 Bestimmungen des diesjährigen Königschusses.
Dasselbe
soll am 18. un19. Juli und die Nachfeier am 21. Juli stattfinden.
Punkt
3
Die
Musik wurde dem Stadtmusikus Kottke unter den üblichen Bedingungen übertragen,
jedoch mit der Maßgabe, daß derselbe sich mit den Älterleuten in nähere
Verbindung zu setzen hat.
Punkt
4
Wurde
wieder bestimmt daß der Ball wie in den Vorjahren im Herbst stattfinden soll.
Getanzt soll am 1. Festtage bei Seemann und Zarpentin und am 2. Tage bei
Gantzel und Luther werden. Der Ball im Herbst soll bei Rickert stattfinden.
Punkt
5 Wahl für den ausscheidenden Ältermann Salchow.
Derselbe
wurde per Aclamation wiedergewählt und nahm derselbe die Wahl an.
Punkt
6
Wahl
der Revisoren, wurden die Herrn Emil Rothenhäuser und Paul Tietz wiedergewählt.
Punkt
7
Beschaffung
eines Leichenwagens, wurde die Anschaffung eines ganz neuen Wagen beschlossen
und zwar soll der Wagen von hiesigen Handwerksmeistern angefertigt werden,
falls die Anschaffung dadurch nicht teurer wird, als bei Bezug von einer
Wagenfabrik.
Punkt
8
Antrag
einer Schreibhilfe während der Königschusstage. Es wurde beschlossen einen
Gegenschreiber für die 3 Tage anzunehmen. Außerhalb der Tagesordnung wurde
bestimmt, daß beim Gewinnschießen nur aus Büchsen geschossen werden darf, die
dem betreffenden Schützen selbst gehören oder von den Büchsenhaltern gestellt
werden.
Barten
E Salchow Carl Soll Wilh Bruger August Kähler
Schützenkönig
1907 wurde Wilhelm Brümmer (Gärtner)
Neukalen,
den 26 Oktober 1907.
Der
Patron der Gilde, Herr Bürgermeister Barten eröffnete die außerordentliche
Generalversammlung und gedachte zunächst des verstorbenen Ehrenmitgliedes Herrn
Rentier J. Friedländer Berlin. Das Andenken des Verstorbenen ehrte die
Versammlung durch Erheben von den Sitzen.
Punkt
1 d. T. O. Besprechung wegen Anschaffung eines neuen Leichenwagens.
Es
wurde beschlossen, die hiesigen Stellmacher Glewe, Schoknecht zur Einreichung
eines Kostenanschlages zur Herstellung eines Leichenwagens zum Preis von etwa
800 Mark aufzufordern. Der Anschlag muß binnen einer Woche bei den Älterleuten
eingeliefert werden. Die weitere Beschlussfassung über die Bestellung selbst
wird den Älterleuten überlassen.
Punkt
2 d. T. O. Vorschläge zwecks Erbauung einer Halle auf dem Schützenplatz.
Nach
längerer Aussprache wurde zunächst darüber abgestimmt ob von der Schützenzunft
eine Halle gebaut werden soll. Über irgend einen Zwang an den in dieser Halle
abzuhaltenden offiziellen Essen teilzunehmen will man sich die Beschlussfassung
vorbehalten. Die Mittel sollen durch Anleihe beschafft werden. Die Verwaltung
und Vermietung der Halle steht den Älterleuten zu. Die Erbauung der Halle wurde
mit 31 gegen 12 Stimmen beschlossen. Die Zimmermeister Thiemann und Keding werden
einen Kostenanschlag einreichen. Die Halle soll 17 mtr. lang und 7 mtr. tief
sein. Nach Eingang der Kostenanschläge soll über die Vergebung selbst, eine
weitere Generalversammlung beschließen.
Barten
E Salchow Carl Soll Wilh Bruger Aug Kähler“
1908
„Neukalen,
den 24. Januar 1908.
Die
heutige Generalversammlung wurde eröffnet von dem Patron der Gilde, Herrn
Bürgermeister Barten.
Punkt
1 Der Tagesordnung wurde beschlossen, den Leichenwagen nach der von Stellmacher
Glewe eingereichten Zeichnung zu dem Preise von 900 Mark anzuschaffen.
Punkt
2 Der Tagesordnung wurde zunächst aus der Versammlung heraus der Antrag
gestellt, die Halle nur 18 mtr. lang und 6 ½ mtr. breit zu bauen. Es wurde
durch Erheben von den Plätzen festgestellt, daß das größere Projekt genommen
werden solle. Es wurde sodann weiter beschlossen, die weiteren Verhandlungen
einer Kommission zu übertragen in welche außer den 3 Älterleuten die Herrn
Laartz, Schacht, Rothenhäuser (Emil) und W. Mamerow gewählt wurden.
Womit
geschlossen. Barten Wilh Bruger Carl Soll Ernst Salchow
Neukalen,
den 10 Juni 1908.
Der
Patron der Gilde, Herr Bürgermeister Barten eröffnete die Versammlung mit einem
Hoch auf den Landesherrn. Sodann gedachte derselbe des im letzten Jahre
verstorbenen Messerschmiedemeisters Aug. Benduhn. Die Versammlung ehrte das
Andenken desselben durch Erheben von den Sitzen. Hierauf trat man in die
Tagesordnung ein.
Punkt
1 Kassenbericht. Es wurde die von den Älterleuten und Revisoren geprüfte
Rechnung genehmigt und der Berechner entlastet.
Die Einnahme hat betragen 1336,22
Mark
Die Ausgabe
1319,58 Mark
Mithin Bestand
16,64 Mark
Hierzu Einlagenbuch der hiesigen Sparkasse
Nr. 169 von 1489,60 Mark
Gesamtvermögen 1506,24 Mark
Punkt
2 Bestimmung des Königschusses. Dasselbe soll am 23. 24. und 26. Juli
stattfinden.
Punkt
3 Musikannahme. Es wurde mit 28 gegen 25 Stimmen dafür entschieden daß
auswärtige Musik angenommen werden soll, die weitere Erledigung dieser
Angelegenheit wird den Älterleuten übertragen.
Punkt
4 Ballangelegenheiten. Wurde beschlossen den Ball wie in den Vorjahren im
November bei Gantzel stattfinden zu lassen. Getanzt soll werden am 1. Tage bei
Gantzel, Luther und Haase, am 2. Tage bei Seemann und Zarpentin.
Punkt
5 d. T. O. Wurde der Ältermann Soll auf weitere 3 Jahre zum Ältermann
wiedergewählt.
Punkt
6 d. T. O. Wurden zu Revisoren die Herrn Tietz und Emil Rothenhäuser wieder
gewählt.
Punkt
7 Außer der Tagesordnung wurde beschlossen, daß mit Rücksicht auf die
erheblichen Kosten welche die Herrn Grohmann Gustav Klempner, Kaufmann Bruger
und Rentner Salchow für die Erneuerung der weißen Fahne zu tragen dazu Klempner
Grohmann und dessen Erben soll; falls aber solche nicht Mitglieder der Zunft
sind, den Angehörigen der Familie Bruger, falls auch solche nicht Mitglieder
der Zunft sein sollten, die Zunft über das Weitere beschließt. Weiter wurde
beschlossen, daß von denjenigen Zunftmitgliedern die Abends nicht mit
einmarschieren eine Strafe von 1,00 Mark erhoben werden soll. Weiter wurde
beschlossen daß auch auswärtige Besucher des Schützenfestes nur aus Büchsen
schießen dürfen, die von der Zunft angenommenen Büchsenhaltern gestellt werden.
Am dritten Festtag soll nur nach Ringscheiben geschossen werden. Herr Haase
beantragte daß die General Versammlung abwechselnd bei den übrigen Wirten
abgehalten würde. Es wurde aus der Versammlung Wiederspruch erhoben, und dahin
entschieden daß die Bestimmung des Lokals für die General Versammlung den
Älterleuten zusteht.
Barten
E Salchow Carl Soll Wilh Bruger August Kähler“
Schützenkönig
1908 wurde Otto Stein (Klempnermeister), gest. 1948
1909
„Neukalen,
den 5. Januar 1909.
Die
heutige außerordentliche General Versammlung, wurde von den Ältermann Herrn W.
Bruger durch Verlesen des Schreibens von dem Major Laartz eröffnet.
Punkt
1 d. T. O. Antrag des Offizier – Korps wegen Änderung des Beschlusses über den
in nächster Zeit stattfindenden Schützenball. Es wurde zunächst darüber
abgestimmt, ob der Punkt 4 d. T. O. des Protokolles vom 4. Juni 1908 aufrecht
erhalten werden soll oder nicht. Von 47 abgegebenen Stimmen, fielen 24 Stimmen
auf umstoßen. Sodann wurde abgestimmt daß der Ball bei A. Seemann stattfinden
soll. Hierfür stimmen von 47 abgegebenen Stimmen 26 für Seemann. Der Ball soll
Anfang Februar stattfinden.
Wilh Bruger Carl Soll A Kähler
„Neukalen,
den 3. Mai 1909.
Der
Patron der Gilde, Herr Bürgermeister Barten eröffnete die Versammlung mit einem
Hoch auf den Landesherrn.
Punkt
1 Kassenbericht.
Es
wurde die von den Älterleuten und Revisoren geprüfte Rechnung genehmigt und der
Berechner entlastet.
Die Einnahme hat betragen 1197,79 Mark
Die Ausgabe
1028,71 Mark
Mithin Bestand 169,08 Mark
Hierzu Einlagebuch der hiesigen Sparkasse
Nr. 169 von 1525,27 Mark
Gesamtvermögen
1694,35 Mark
Zu
Punkt 2 d. T. O. wurde beschlossen, den diesjährigen Königschuß am 22. 23. und
25. Juli zu feiern.
Zu
Punkt 3 d. T. O. wurde beschlossen, die Musik für das Königschussfest, dem
hiesigen Musikus Kottke für 250 Mark zu übertragen. Vor Annahme der Hilfskräfte
und wegen der sonstigen Einzelheiten hat sich Kottke mit den Älterleuten in
Einvernehmen zu setzen, und deren Einverständnis einzuholen. Ausdrücklich wird
noch bemerkt, daß in dem obigen Preise die Ballmusik für den Schützenball
einbegriffen ist, und daß extra Gratifikationen für Getränke nicht werden.
Zu
Punkt 4 d. T. O. wurde beschlossen, am ersten Abend bei Seemann und Lagemann,
am zweiten Abend bei Gantzel, Haase und Zarpentin tanzen zu lassen. Der
Schützenball im November soll bei Gundlach stattfinden.
Zu
Punkt 5 d. T. O. wurde der Ältermann W. Bruger per Aclamation wieder gewählt.
Zu
Punkt 6 d. T. O. wurde als Offizier für die erste Companie das Zunftmitglied
Arthur Lange gewählt. Derselbe nahm die Wahl an. Ferner für die 2 Companie als
Fahnenträger die Zunftmitglieder Paul Losehand und Ernst Landendorf gewählt.
Dieselben nahmen die Wahl an.
Zu
Punkt 7 d. T. O. wurden E. Rothenhäuser und P. Tietz wieder gewählt.
Zu
Punkt 8 d. T. O. wurde beschlossen, eine Fahne bis zu 150 Mark anzuschaffen.
Zur Aufbringung dieser Summe soll zunächst eine Sammlung veranstaltet werden.
Der Rest wird aus der Kasse bezahlt. Sodann wurden noch einige allgemeine
Sachen zur Sprache gebracht.
Barten
Wilh Bruger E Salchow Carl Soll
Neukalen,
den 16. Juli 1909.
Die
heutige außerordentliche General Versammlung war einberufen, um über die
Abnahme des vom Stellmacher Glewe angefertigten Leichenwagen Beschluß zu
fassen. Es war den Älterleuten nämlich bekannt geworden, daß der Wagen nicht
eine solche Länge habe, daß er für Särge von normaler Länge ausreiche. In der
Einladung zur heutigen außerordentlichen General Versammlung waren die
Zunftmitglieder aufgefordert, den Leichenwagen vorher selbst in Augenschein zu
nehmen. Nach eingehender Besprechung der Angelegenheit und nachdem sich
insbesondere die Tischlermeister Schacht und Schmidt geäußert hatten, wurde
beschlossen: Es soll zunächst eine Skizze von dem Tischlermeister Schmidt und
Glewe eingereicht werden über Verlängerung des Wagens. Falls nach dieser Skizze
eine Verlängerung möglich sein sollte, ohne daß man den Wagen die Veränderung
äußerlich ansehen kann, so wird die Zunft über die Abnahme des Wagens weiter
beschließen, ohne jedoch für heute den Stellmacher Glewe irgend eine
Zusicherung zu geben. Gleichfalls soll dann darüber Beschluß gefasst werden, ob
dem Stellmacher Glewe über den vereinbarten Preis von 900 Mark hinaus eine
besondere Entschädigung gewährt werden soll. Da inzwischen bekannt geworden
ist, daß die Ackerbürgerwitwe Ladendorf die zur Zeit den Vorspann für den
Leichenwagen stellt, demnächst ihren Fuhrbetrieb aufgibt, wurde weiter
beschlossen diejenigen Zunftmitglieder die Pferdebesitzer sind aufzufordern
binnen einer Woche beim Vorstand der Zunft anzumelden ob sie bereit sind den
Vorspann fortab zu stellen. Als Bedingungen gelten:
1.
Für jede Vorspannstellung werden 3,00 Mark gezahlt.
2.
Der betreffende Pferdebesitzer muß jeder Zeit bereit sein, den Vorspann zu
stellen.
3.
Es dürfen nur Pferde von normaler Größe und dunkler Farbe verwendet werden.
4.
Der betreffende Pferdebesitzer hat den Wagen jedes Mal zu schmieren und rein zu
machen, auch die Pferdehufe zu schwärzen.
5.
Der Betreffende hat auch den Kupfermantel und die Pferdedecken aufzubewahren
und in Ordnung zu halten. Unter den eingehenden Bewerbungen soll das Los entscheiden.
Barten
E Salchow Carl Soll Wilh Bruger August
Kähler“
Schützenkönig 1909 wurde Arthur Lange
1910
„Neukalen,
den 6. Mai 1910.
Der
Patron der Gilde Herr Bürgermeister Barten, eröffnete die Versammlung mit einem
Hoch auf den Landesherrn und gedachte hierbei besonders der Geburt des
Erbgroßherzogs.
Punkt
1 Kassenbericht. Die Jahresabrechnung schließt ab
Die Einnahme mit 2262,68 Mark
Die Ausgabe mit 1281,93 Mark
so daß mithin ein Kassenbestand von 80,75 Mark verbleibt. Das Vereinsvermögen
beläuft sich einschließlich dieses Kassenbestandes auf 898,87 Mark. Dem Vorstand
wurde wegen der Rechnung- und Kassenführung Entlastung erteilt, nachdem die
Revisoren erklärt hatten, daß sie die Rechnung geprüft und moniturfrei befunden
hätten.
Punkt
2 Der diesjährige Königschuß soll am 14. 15. und 17 Juli gefeiert werden.
Punkt
3 Die Gestellung der Musik wird dem Musikus Kottke unter den bisherigen
Bedingungen übertragen.
Punkt
4 Der Schützenball soll wie üblich im November stattfinden. Getanzt soll an
allen 3 Königschusstagen bei Seemann, Gantzel, Behrend und Haase, jedoch soll
diesen Wirten zur Bedingung gemacht werden, daß die Musik vom Musikus Kottke an
allen 3 Tagen gestellt wird.
Punkt
5 Der Ältermann Salchow wurde durch Zuruf wieder gewählt und nahm die Wahl dankend
an.
Punkt
6 wurden die Herrn Rothenhäuser und Tietz wieder gewählt.
Punkt
7 Dem Stellmacher Glewe sollen für Fertigstellung des Leichenwagens 50 Mark
über den vereinbarten Preis bewilligt werden. Die Gebühren für Benutzung des
Leichenwagen wurden für die Zukunft wie folgt festgesetzt:
1. Für Kinderleichen mit vier Trägern 6
Mark.
2. Für Armenleichen 15 Mark.
3. Für erwachsene Leichen 20 Mark, nach
reservierten Plätzen 25 Mark.
Es
wurde beschlossen daß die Zunft dem Mecklenburgischen Schützenbund beitritt. Es
wird eine Kommission bestehend aus den 3 Älterleuten sowie den Mitgliedern
Kähler, Lange, Haase und Keding eingesetzt zum Zwecke der Prüfung der Frage, in
welcher Weise die mit dem jetzigen Zustande des Schießhauses verbundene Gefahr
gehoben und ein ordnungsmäßiges Verfahren beim Schießen am zweckmäßigsten
eingeführt werden kann. Es wurde einstimmig beschlossen dem Zunftmitglied W.
Mamerow das Recht zuzugestehen mit dem Stock auszumarschieren. Ferner wurde
beschlossen, daß am zweiten Festtag Zunftschüsse nur bis 5 Uhr nachmittags
abgegeben werden dürfen, und daß bis dahin die Zunftschüsse aber ohne Rücksicht
auf die Reihenfolge der Meldungen den Vorrang vor Kauflosen haben, nach 5 Uhr
dürfen nur Kaufschüsse abgegeben werden, in der Zeit bis 5 Uhr dürfen
Kaufschüsse geschossen werden wenn die Abgabe von Zunftschüssen nicht begehrt
wird. Diese Bestimmung soll durch Aushang im Schießhaus bekannt gemacht werden.
Es wurde das Einladungsschreiben der Parchimer Schützenzunft und das der
Meesigergilde bekannt gemacht.
Barten
W Bruger E Salchow Carl Soll August Kähler“
Schützenkönig 1910 wurde Zingelmann (Schuster)